Schauplätze
Cisterna Basilika

Diese Yerebaten Sarnici oder "versunkener Palast" genannte Zisterne ist die größte unterirdische Zisterne Konstantinopels. Ursprünglich wurde sie als Basilika genutzt (daher der Name), doch im sechsten Jahrhundert n.u.Z. wurde dieser riesige öffentliche Raum samt Hundertert marmorner Säulen in ein Wasserreservoir für den byzantinischen Palast umgewandelt, der direkt östlich von der Zisterne liegt.
Nach dem Fall des lateinischen Kaiserreichs und der Wiederherstellung der Palaiologendynastie wurde die Zisterne nicht mehr genutzt und fiel in Vergessenheit. Als die Stadt im Jahr 1453 von den Osmanen erobert wurde, war gemeinhin nichts mehr über dieses Bauwerk bekannt.
Allerdings hielten sich Gerüchte über seine Existenz in den Köpfen der Fantasie- und Hoffnungsvollen, angetrieben von den Berichten einiger Einwohner, die durch Löcher in ihren Kellern Fische angeln konnten. Doch erst unter der Herrschaft von Süleyman dem Prächtigen fand ein Diplomat auf Staatsbesuch den Eingang der Zisterne wieder und berichtete einem äußerst vergnügten und faszinierten Sultan von seiner Entdeckung.
Der große Basar

Eines der größten und wichtigsten Projekte von Sultan Mehmet nach der Eroberung von Konstantinopel war der Bau des Großem Basars - auch "Gedeckter Basar" genannt - eines enormen, überdachten Marktes und Handelszentrums.
Die Nähe des Großen Basars zu den Wasserwegen des Goldenen Horns ermöglichte den Händlern leichten Zugang zu Schiffen aus aller Welt und die zentrale Lage auf der Halbinsel sorgte dafür, dass alle Einwohner ihn leicht erreichen konnten. Im Zentrum des Komplexes liegt das Eski Bedesten, eine befestigte Anlage, die ursprünglich als Schatzkammer für wertvolle Waren genutzt wurde.
Heutzutage beherbergt der Basar über 3000 Geschäfte und mehr als 20.000 Händler und Angestellte.
Die große Kette

Etwa um das Jahr 1000 n.u.Z. wurde diese große Hafenkette als geniale, wenn auch etwas abgedrehte Verteidigungsmaßnahme errichtet. Sie war an zwei großen Türmen befestigt und spannte sich über die Mündung des Goldenen Horns. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, feindlichen Schiffen die Einfahrt in die Wasserstraßen zu verwehren, damit diese nicht die empfindlichen und schwach verteidigten Häfen im "Stadtinnern" angreifen konnten.
So primitiv dies auch scheinen mag, die Kette erwies sich in über 400 Jahren bei mehr als nur einer Gelegenheit als erstaunlich effektiv und zwang im Jahr 1453 Sultan Mehmet II. dazu, sich einen noch verrückteren Plan einfallen zu lassen, um die Verteidigung der Byzantiner zu umgehen: Er ließ seine Kriegsschiffe über die Hügel von Galata tragen und auf geölten Schienen ein gutes Stück flussaufwärts der Kette zurück ins Goldene Horn gleiten. Das zeigt mal wieder, dass Wahnsinn oft die einzige Methode ist, Wahnsinn zu besiegen.
Die Prosphorion- und Neorionhäfen

Zwei kleine Häfen an der Nordküste der historischen Halbinsel, an der Mündung des Goldenen Horns gelegen. Zu byzantinischer Zeit profitierten beide Häfen von dem Schutz, den die über das Goldene Horn gespannte Große Kette ihnen bot.
Gemauerter Obelisk

Dieser Obelisk, der auch Gemauerte Säule oder Konstantin-Obelisk genannt wird, steht stolz im Zentrum des alten Hippodroms. Obwohl sie dem Stil des Originalmonuments gleicht, wurde sie in Wahrheit erst 500 Jahre später errichtet. Im zehnten Jahrhundert wurde sie von Konstantin VII. erneuert und verschönert, daher der alternative Name.
Nach der Eroberung durch die Osmanen, als das Hippodrom endgültig aufgegeben wurde, war der Obelisk ein beliebter Übungsplatz der Janitscharen, die dort Kletterwettbewerbe ausrichteten.
Hagia Sophia

Zwei Vorgängerbauten standen an derselben Stelle, an der nun die Hagia Sophia steht, beide wurden innerhalb von hundert Jahren nach ihrer Errichtung zerstört. Die dritte Kirche jedoch, die von Kaiser Justinian im sechsten Jahrhundert n.u.Z. errichtet wurde, war ein für die Ewigkeit gebautes Meisterwerk. Mehr als tausend Jahre lang war sie die größte Kathedrale der Christenheit in Ost und West.
Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 wandelte Sultan Mehmet die Kirche bald in eine Moschee um - "Ayasofya Camii" - da er aber das Gebäude und seine Geschichte ehrte, ließ er die Struktur und die Einrichtung nahezu unverändert. Die vier Minarette wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahrhundert nach der Eroberung hinzugefügt.
Heute ist die Hagia Sophia kein offizieller Ort der Anbetung mehr, sondern ein Museum. Wenn du sie besuchst, denk daran: die Stimme, die du in deinem Kopf hörst, könnte die der Multimedia-Besucherführung sein.
Hippodrom

Das Hippodrom galt einst als eines der besten Beispiele für die klassischen, griechischen Wurzeln Konstantinopels. Obwohl das ursprüngliche Gebäude aus vorrömischer Zeit stammte, als die Stadt noch Byzanz genannt wurde, wurde das Hippodrom unter Kaiser Konstantin dem Großen noch einmal vergrößert und ausgebaut, danach blieb es fast 800 Jahre in Betrieb.
Nach 1200, etwa zur Zeit des vierten Kreuzzuges, begann der Verfall, als marodierende christliche Truppen die Stadt auf Geheiß von Papst Innozenz III. auf ihrem Weg ins Heilige Land plünderten.
Als Kaiser Michael Palaiologos die Stadt 1261 zurückeroberte, war das Hippodrom in erbärmlichen Zustand, und er machte keine Anstalten seinen alten Glanz wiederherzustellen. Als die Osmanen im Jahr 1453 die Macht übernahmen, war jegliche Hoffnung auf einen Wiederaufbau dahin, denn Streitwagenrennen sind nicht unbedingt ein typisch türkisches Steckenpferd.
Julianischer Hafen

Ein kleiner Hafen am Südende der Halbinsel, der sich ins Marmarameer öffnet. In den frühen Tagen Konstantinopels wurde der Julianische Hafen wegen der Nähe zum Hippodrom und zum später aufgegebenen Großen Palast im Osten trotz seiner geringen Größe vor allem von der kaiserlichen Familie genutzt.
Zur Zeit der Osmanen, vor allem nach der Eröffnung des Großen Basars an der Nordküste der Halbinsel, war es für die Händler einfacher, ihre Waren über die nördlichen Häfen in die Stadt zu transportieren. Dadurch, und durch den Umzug des Sultans in den Topkapi-Palast auf dem ersten Hügel, wurde der Julianische Hafen immer unattraktiver.
Konstantinsforum

Das Konstantinsforum und die Konstantinssäule in seiner Mitte wurden auf dem zweiten Hügel der Stadt zum Gedenken an die ruhmreiche Erhebung Konstantins des Großen zum Römischen Kaiser errichtet und symbolisierten gleichzeitig die Geburt einer neuen Stadt aus den Ruinen einer anderen.
Am 11. Mai 330 gab es die Stadt namens Byzanz nicht mehr - sie wurde kurzerhand Konstantinopel - oder Constantinopolis, "Stadt des Konstantin" - getauft. Die Säule, auf deren Spitze sich ursprünglich eine Statue des Apollo befunden hatte, war im Lauf der Jahrhunderte stark verwittert und zahlreichen Renovierungen ausgesetzt.
Zur Zeit der Osmanen waren sowohl die Säule als auch das sie umgebende Forum drastisch geschrumpft, trotzdem blieben beide ein geschätzter Teil der Geschichte und des Charakters der Stadt.
Theodosius-Forum

Als einer der größten öffentlichen Plätze in Konstantinopel wurde das Theodosius-Forum im Jahr 393 von Kaiser Theodosius persönlich erneuert, vergrößert und umgetauft, um seine Siege in der Politik und auf dem Schlachtfeld zu feiern; davor war es unter dem Namen Forum Tauri bekannt.
Das Auffälligste an diesem Forum ist die Siegessäule des Theodosius, die triumphierend in seiner Mitte steht und die im Innern mit Stufen ausgestattet ist, um Besuchern von der Spitze der Säule aus einen atemberaubenden Blick über die Stadt zu erlauben.
Im Lauf der Jahrhunderte wurde das Forum nach und nach überbaut, abgerissen oder von Erdbeben beschädigt, bis es schließlich fast ganz verschwunden war - inklusive aller Säulen, Bögen, Pflaster etc. Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde ein großer Teil davon wieder ausgegraben.
Theodosius-Obelisk

Ein origjnal ägyptischer Obelisk, der von Pharao Thutmosis III. in Auftrag gegeben und an prominenter Stelle vor dem Tempel von Karnak aufgestellt wurde. Er wurde aus exquisitem, rosafarbenen Granit gehauen und die Hieroglyphen an den vier Seiten erzählen von den größten militärischen Erfolgen des Pharao.
Im Jahr 357 n.u.Z. wurde der Obelisk kurzerhand vom Römischen Kaiser Konstantin II. zur Feier des 20. Jubiläums seiner Herrschaft stibitzt und nach Alexandria gebracht. Dort blieb er vierzig Jahre lang, bis Kaiser Theodosius ihn erneut verlegte, dieses Mal nach Konstantinopel, wo er im Hippodrom auf einem reich verzierten Sockel aufgestellt wurde, der eigens dafür konstruiert worden war.
