Teekisten zerstört! Ein höchst sonderbarer und bemerkenswerter Vorfall ereignete sich am Donnerstag, den 16. Dezember, am Griffin's Wharf in Boston.
Eine Gruppe von Personen, die Wildlederkleidung und eine Gesichtsbemalung nach Art der Indianer trug, versammelte sich am Kai und begab sich kurz darauf in ordentlicher Manier an Bord der Dartmouth, der Eleanor und der Beaver. Diese Indianer, oder nein, im Grunde haben die Zeugen der Ereignisse dem ja bereits widersprochen, waren zudem mit kleinen Beilen bewaffnet, die sie als Tomahawks bezeichneten.
Die Schiffe hatten etwa drei- bis vierhundert Kisten Tee als Fracht geladen. Die Kommandeure der Royal Navy hatten Folgendes öffentlich verkündet: Sollten die Rebellen - wie sie die Bostoner gerne betiteln - ihren Widerstand gegen die Löschung des Tees nicht vor dem folgenden Tage aufgeben, würden sie den Tee an eben diesem Tage gewaltsam an Land schaffen, im Schutz ihrer Kanonenmündungen.
Einmal an Bord, zückten die vermeintichen Indianer ihre Beile und machten sich daran, die Kisten an Deck zu schaffen und über Bord zu werfen. Allerdings erst, nachdem sie die Kisten mit ihren Tomahawks in Stücke gehackt hatten, denn sie wollten sicherstellen, dass der Tee durch das Wasser unbrauchbar werden würde. Innerhalb von drei Stunden hatten sie jede einzelne Kiste, die sie auf den Schiffen entdecken konnten, kleingehackt und über Bord geworfen. Währenddessen versuchten einige Bürger aus Boston und Umgebung, sich kleine Mengen des Tees für ihre Familien anzueignen. Sie warteten auf eine Gelegenheit, an Deck zu stürmen, wo große Mengen verschüttet wurden, sich eine Handvoll davon zu schnappen und in ihre Hosentaschen zu stopfen. Einige von ihnen mussten Tritte von den johlenden Scheinindianern einstecken.
Zuvor hatte an diesem Tage eine Versammlung der Bürger von Suffolk County im Old South Meeting House in Boston stattgefunden. Zweck war, darüber zu beraten, welche Maßnahmen man ergreifen könne, um die Löschung des Tees oder die Eintreibung der Zölle zu verhindern. Nachdem eine erneute Petition an Gouverneur Hutchinson von diesem abgelehnt wurde, kam man zu keiner zufriedenstellenden Lösung mehr. Samuel Adams beschloss die Versammlung mit den Worten, dass sie "nichts mehr tun könne, um dieses Land zu retten".
Abgesehen von den Teekisten wurde den Schiffen kein weiterer Schaden zugefügt. Nach der Zerstörung der Kisten wurde beobachtet, wie die Beteiligten die Decks fegten und von verschütteten Teeblättern säumten.