Datum: 25. November 1783
Der Tag der Evakuierung war der Tag, an dem die britische Flotte am Ende des Unabhängigkeitskrieges aus New York auslief (nicht zu verwechseln mit dem Tag der Evakuierung in Massachusetts - als die Briten zu Beginn der Revolution den Hafen von Boston verließen).
Der Frieden von Paris beendete den Krieg formal Anfang September 1783. Die Briten brauchten einige Zeit, um ihr Hab und Gut zusammenzupacken und ihre Festung in New York zu verlassen - hautpsächlich weil viele Loyalisten den plötzlichen Drang verspürten, das Land zu verlassen. Man musste also viel mehr Menschen befördern als ursprünglich angenommen. Ausserdem wollten sie wahrscheinlich noch ein bisschen Zeit im Duty-free-Shop verbringen.
Die Briten sind ja für ihren schwarzen Humor bekannt. Deswegen konnten sie auch nicht widerstehen, noch ein paar lustige Abschiedsgeschenke zu verteilen. Bevor sie abreisten, nagelten die Truppen den Union Jack an einen Fahnenmast im Bowling Green-Park - und fetteten den Mast danach ein. Doch die Amerikaner ließen sich davon nicht abschrecken und benutzten Nägel als Kletterhilfe. Sie schafften es, das Sternenbanner zu hissen, bevor die Britische Flotte ausser Sichtweite gesegelt war.
Ein weiterer britischer Abschiedsgruß war weniger freundlich - ein britisches Schiff feuerte eine Kanonenkugel auf die Massen in Staten Island, welche die abfahrende Flotte mit spöttischem Johlen verabschiedete. Niemand wurde verletzt - der Schuss war zu kurz - aber er wird manchmal als letzter Schuss der Revolution bezeichnet.
Der Tag der Evakuierung wird heute nicht mehr oft gefeiert - er sank in der Beliebtheit, nachdem man 1863 Thanksgiving auf Ende November gelegt hatte.