Die Romagna ist eine historische Landschaft in Norditalien zwischen den Apenninen und der Adria, der Republik San Marino und Ravenna, die – mit einer kleinen Ausnahme – niemals eine politische Einheit darstellte, bedeutende Städte sind neben Ravenna Imola, Faenza, Cervia, Forlì, Cesena und der Badeort Rimini.
Schauplätze
Delizia di Belriguardo
Belriguardo wurde 1435 von Niccolò III d'Este as Lustschloss und Sommerresidenz errichtet und regelmäßig erweitert, bis er schließlich zu einem der berühmtesten Paläste Italiens wurde. Seine Ställe boten Platz für mehr als fünfhundert Pferde, außerdem verfügte er über Geheimgänge, herrschaftliche Korridore, Marmorbalkone, parkähnliche Gärten und eine Kapelle mit Gemälden von Cosimo Tura. Und falls das nicht reicht, um dein Interesse zu wecken, verfügte er auch über eine Reihe von freskenbesetzten Hallen, die in den Sala di Psiche mit seinen berühmten Wandgemälden römischer Götter mündeten. Um einen beeindruckten Besucher zu zitieren: "Wenn man sich diesen wunderschönen Palast mit seinen vergitterten Fenstern ansieht, dann muss eine Runde durch das Anwesen länger als eine Meile sein."
Natürlich haben alle guten Dinge ein Ende, während schlechte Dinge, wie alternde Pop-Diven und der Stil der 70er, scheinbar nie aussterben. 1598 zog die Familie Este aus und der Belriguardo wurde zu einem Stall umfunktioniert, seitdem lebten Pferde in den Freskenhallen.
Heute ist nur wenig von dem Palazzo erhalten geblieben.
Forlì
Schon im Jahre 798.000 v.Chr. von altsteinzeitlichen Höhlenmenschen besiedelt, die sich für den Feuerstein in der Gegend interessierten, ist Forlì seitdem immer ein industrielles Zentrum geblieben. Der Name kommt von den Römern (Forum Livii), welche die Stadt 188 v.Chr. an der Via Aemilia bauten. Diese ist eine der vielen Straßen, die gebaut wurden, nachdem die Gallier in der Region befriedet wurden. Nach der römischen Herrschaft fiel Forlì zunächst an die Lombardei, danach in die Hände der Kirche. Im Jahre 889 wurde Forlì zu einer unabhängigen Republik, was den Vatikan extrem erzürnte und zu einem 400-jährigen Konflikt führte.
Zusätzlich zu den ständigen Manipulationen Roms musste sich Forlì einem konstanten Strom von Goten, Byzantinern und Franken erwehren, dazu kamen die jährlichen Überschwemmungen, die aber 1050 durch eine Umleitung der nahen Flüsse unter Kontrolle gebracht wurden.
Wie die meisten unabhängigen Republiken wurde auch Forlì Ende des 13. Jahrhunderts zu einer Diktatur und wurde dann an die Ordelaffi-Familie übergeben, die trotz des Löwen mit herausgestreckter Zunge in ihrem Wappen weder süß noch nett waren.
Als die Ordelaffi 1480 untereinander um die Nachfolge kämpften, mischte sich der Papst ein und gab die Stadt seinem Neffen, Girolamo Riario. Aber es lief nicht so, wie das Papst sich das vorgestellt hatte. Als Girolamo starb, ging die Stadt an seine Frau, die Amazone von Forlì, Caterina Sforza, die mit allen Mittel dafür kämpfte, dass der Vatikan nicht wieder die Kontrolle übernahm. Schließlich wurde aber auch Caterina besiegt und Forlì wurde wieder von der Kirche kontrolliert.
Abbazia di San Mercuriale
Der Turm der Abbazia di San Mercuriale ist mit seiner Höhe von 75 Metern einer der höchsten Italiens. Die erste Kirche an diesem Ort 1173 durch ein Feuer zerstört. Das jetzige Gebäude wurde mit Ziegeln im lombardisch-romanischen Baustil errichtet und die Konstruktion dauerte nur 7 Monate, was sie zu einer der wundersamsten Bauausführungen in der Geschichte Italiens macht.
Der Säulengang an der rechten Seite der Kirche ist Teil des Kreuzgangs der Abtei.
Rebecca84: An diesem Ort gibt es eine der Glyphen, die Shaun erwähnte. Die solltest du mal finden!
Venezianischer Vorposten
Die Marinestrategie der Venezianer beinhaltete die Aufrechterhaltung einer Reihe von Basen entlang ihrer Handelsrouten in den Osten. So stellten sie sicher, dass ihre Händler die Strecke zurücklegen konnten, ohne von Piraten oder ihren Feinden, den Türken, angegriffen zu werden.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts war die venezianische Flotte mit dem Versuch beschäftigt, die Flotte von Karl VIII., dem König von Frankreich, aus Italien zu vertreiben, als türkische Einheiten ohne Vorwarnung angriffen. Venedig wurde ordentlich besiegt und verlor seine griechischen Aussenposten. Daraufhin gelang es den Türken, venezianisches Gebiet in Norditalien zu erobern. Obwohl es Venedig gelang, den größten Teil seines Territoriums zu halten, sollte es nie wieder zu einer bedeutenden Seemacht aufsteigen.
Rebecca84: An diesem Ort befindet sich eine der Glyphen, die Shaun erwähnte. Die solltest du mal finden!
Rocca di Ravaldino
Diese Festung wurde 1471 von dem Architekten Giorgio Marchesi Fiorentino, mit quadratischem Grundriss und imposanten Ecktürmen erbaut. Sie entstand im Auftrag von Pino III, dem Lehnsherren von Forlì, und wurde von Girolamo Riario, dem neuen Herrn, um eine Zitadelle erweitert.
Die Zitadelle wurde später zur Zufluchtsstätte für Caterina Sforza, wo sie sich im Jahre 1500 vor einem Angriff von Cesare Borgia, dem blutrünstigen Sohn Rodrigo Borgias, verbarg. Später diente es als Gefängnis. Klingt nicht wirklich nach einem gemütlichen Ort, an dem man gerne seine Zeit verbringen möchte, oder?
Palazzo Comunale
Der Palazzo Comunale wurde im Jahre 1000 um den bestehenden Turm herum erbaut, 1412 erweitert und von der Ordelaffi-Familie, den Herrschern von Forlì, gekauft.
Ihre Herrschaft war geprägt von exzessiver Gewalt, die in der Herrschaft von Pino III Ordelaffi gipfelte. Er brachte seinen Bruder für den Thron um, tötete seine erste Frau, seine Mutter und seine zweite Frau, bis er schließlich von seiner dritten Frau selbst ermordet wurde.
Ach ja. Beinahe hätte ich es vergessen: Er war auch ein großer Förderer der Kunst.
