Die beiden Brüder erblickten um das Jahr 1230 n. u. Z. das Licht der Welt und schienen die geborenen Entdecker zu sein. In den frühen 1250er Jahren verließen sie ihre Heimat in Richtung Konstantinopel, beide kaum 20 Jahre alt, um aus der langen lateinischen Besetzung dieser antiken Stadt Profit zu schlagen. Im selben Jahr eröffneten sie einen Handelsposten und etablierten sich schnell als visionäre und talentierte Kaufleute.
In den nächsten Jahren pendelten die Brüder zwischen ihrer neuen Wahlheimat und Florenz, wo sie lange genug blieben, um ihre Verbindungen aufrecht zu erhalten und, wie in Niccolòs Fall, einen Sohn zu zeugen: Marco. Doch selbst die heiligen Vaterpflichten konnten das Feuer in ihnen nicht bändigen und so kehrten sie kurz nach Marcos Geburt nach Konstantinopel zurück.
Im Jahr 1256 segelten die Brüder gen Süden nach Akkon und von dort aus auf Einladung eines Mannens namens Darim, mit dem sie sich im Jahr davor angefreundet hatten, weiter nach Masyaf. Bei ihrer Ankunft fanden sich Niccolò und Maffeo Polo in der Gesellschaft des legendären Mentors der Assassinen, Altair Ibn-La'Ahad, wieder. Es war ein Treffen, das für beide sowohl einschneidend als auch mysteriös war.
Nachdem sie einen knappen Monat mit Altair verbracht hatten, hatten Niccolò und Maffeo sich verändert. Sie waren zu überzeugten Assassinen geworden und verließen Masyaf am Vorabend eines großen Mongolenangriffs. Dabei nahmen sie Altairs Kodex und fünf merkwürdige Artefakte mit, deren Wert unermesslich und deren Zweck unklar war.
Nach vielen Wochen voller Entbehrungen und Verlusten - dazu zählt vor allem der Kodex, der einer marodierenden Mongolenbande in die Hände fiel - kehrten die Polo-Brüder zu ihrem Handelsposten in Konstantinopel zurück und begannen mit der schwierigen und langwierigen Arbeit, dort eine funktionierende Assassinengilde mit einheimischen Mitgliedern aus der ganzen Region zu etablieren - Griechen und Türken, Albaner und Hebräer, Genueser und Araber.
Doch all ihre Anstrengungen konnten ihre Scham nicht mindern, Altairs wertvollen Kodex verloren zu haben. Im Jahr 1259 schließlich, nachdem sie Altairs Artefakte sorgsam versteckt hatten, verließen sie die Stadt und ihre Heimat für beinahe ein ganzes Jahrzehnt und brachen gen Osten auf, um den regierenden Khan in einer Angelegenheit aufzusuchen, die erst Jahrzehnte später von Niccolòs Sohn Marc endgültig erledigt wurde.