Loyalisten waren Kolonisten, die sich während der Revolution auf die Seite der Briten schlugen. Sie wurden auch "Tories", "Royalisten" und "King's Men" genannt, und von ihren Feinden bestimmt auch "diese verdammten, arschkriecherischen Vollidioten" (neben anderen Dingen).
Die Loyalisten dürften bei dir den Eindruck erwecken, die "Bösen" gewesen zu sein, aber das kommt nur daher, weil du weißt, dass die Patrioten gewonnen haben. Es ist ziemlich einfach, Geschichte dazu zu benutzen, intelligent zu erscheinen - selbst dann, wenn man dem amerikanischen Bildungssystem unterworfen ist (und System ist ein starkes Wort).
Einigen Schätzungen zufolge soll wahrhaftig einer von fünf Kolonisten ein aktiver Loyalist gewesen sein - und viele mehr, die keiner der beiden Seiten zugehören wollten.
Ich vermute, die Version der Geschichte, die du gehört hast, geht etwa so: "Die Loyalisten waren Denunzianten, die ihre amerikanishen Landsleute an die Briten verraten haben." Das ist frei erfunden, denn aus der Perspektive eines Loyalisten war das Gegenteil der Fall: Die Kolonien waren von den Briten gegründet worden und befanden sich in ihrem Besitz. Also waren die Kolonisten britische Staatsbürger und die Rebellen, die sich dem König widersetzten, die wahren Verräter.
Aha! Verstehst du? Nordamerika, ein Land voller Verräter. Betrachte es mal von dieser Seite!
Ausserdem erforderte es viel Mut, Loyalist zu sein, besonders wenn die anderen in deiner Gemeinde allesamt Patrioten waren. Bekannte Loyalisten wurden aus ihren Häusern gezerrt, verprügelt, mit Kerzen verbrüht, oder geteert und gefedert.
Nur für den Fall, dass du unter der Einbildung leidest, die Patrioten seien moralisch makellos gewesen.