Du stellst dir den Kontinentalkongress vielleicht als Zusammenkunft langweiliger Politiker vor - und das war es auch - aber sie waren auch zuständig dafür, die Revolution zu organisieren und Entscheidungen über die Regierung der Vereinigten Staaten zu fällen. Auch das klingt ziemlich langweilig.
Verzeihung - wichtig!
Ich sollte eigentlich sagen, "die Kontinentalkongresse", denn es gab mehr als einen. Der Erste Kontinentalkongress wurde 1774 in Philadelphia einberufen, um sich gegen die Abriegelung des Bostoner Hafens zur Wehr zu setzen, was die Boston Tea Party zur Folge hatte (ein Punkt der "Coercive Acts", der Zwangsmaßnahmen).
Sämtliche Politiker hatten großen Spaß an diesem ersten Treffen und beschlossen, noch einmal genau so eine Party zu veranstalten - warum auch nicht? Alle stehen auf Partys - sofort nach den Schlachten von Lexington und Concord. Da sie allesamt einfallsreiche Männer waren, nannten sie es den Zweiten Kontinentalkongress. Dieser Kongress war zuständig für die Verfassung der Unabhängigkeitserklärung und die Formierung der Kontinentalarmee mit George Washington als Kommandeur. Trotz des Mangels an Gespür für klangvolle Titel, befanden sich offenbar einige große Denker unter ihnen.
Der Dritte Kontinentalkongress wurde 1781 einberufem. Manche nennen ihn auch "Congress of Confederation" ("Konföderationskongress") - egal, wie hirnerweichend öde das auch klingt, sie waren zuständig für die Regierungsbildung der brandneuen Vereinigten Staaten. Da man alle dazu bringen musste zuzustimmen, wie diese Regierung irgendwann einmal funktionieren sollte, traf sich dieser Kongress über einen Zeitraum von 8 Jahren und endete 1789, als man die Verfassung verabschiedete und er von der Regierung der Vereinigten Staaten abgelöst wurde.
Tja, ich habe ja schon an einigen Sitzungen teilgenommen, aber 8 Jahre, das schlägt dem Fass den Boden aus. Wer auch immer Protokoll führen musste, er tut mir leid.