
Kaiser Jiajing (1507-1567) war der elfte chinesische Kaiser der Ming-Dynastie und regierte von 1521-1567. Er war der Cousin Kaiser Zhengdes, welcher ohne Thronerben verstarb. Obwohl er nicht in der natürlichen Erbfolge stand, wurde er durch ein politisches Komplott von Zhang Yong und seinen Tigern, zu denen Jiajing Kontakte hatte, zum Kaiser.
Unte ihrem Einfluss sorgte er für den ersten großen Eklat am chinesischen Hof, als er sich den traditionellen Regeln der Nachfolge widersetzte. Eigentlich hätte er posthum vom vorherigen Kaiser adoptiert werden müssen, um einen Bruch in der Reihe der Vorfahren, die zum damaligen Zeitpunkt von großer Wichtigkeit war, zu vermeiden. Er bestand allerdings darauf, seinen eigenen Vater posthum zum Kaiser erklären zu lassen. Das löste die sogenannte "Kontroverse über das Große Ritual" aus und wurde dazu benutzt, Gegner mundtot zu machen oder sie sogar hinrichten zu lassen.
Kaiser Jiajing galt als grausam und egozentrisch. Er weigerte sich, in der Verbotenen Stadt zu leben und ignorierte die Geschäfte des Reiches, wodurch die Macht in die Hände seiner Delegierten wie Yan Song fiel. Dieser war wiederum nur eine Marionette der Tiger, womit die eigentliche Macht bei den Templern lag.
Heute ist er dafür bekannt, viele seiner Konkubinen durch Ling Chi oder "tausend Schnitte" umbringen lassen zu haben, nachdem diese versucht hatten, ihn zu töten.
Nach 45 Jahren Regentschaft - und damit der zweitlängsten Regierungszeit der Ming-Dynastie - starb Kaiser Jiajing 1567. Vermutlich wurde er von seinem eigenen Sohn vergiftet.