Das Jubeljahr fand alle 100 Jahre statt und sollte ein Jahr voller Feiern sein, in dem Sünde und Schuld vergeben werden. In der Realität sah es so aus, dass Jubeljahre alle 25 Jahre stattfanden, um Wallfahrern Geld abzunehmen. Die ganze Sache wurde zu einem unschönen Ereignis. Man musste vier Basiliken besuchen, um Vergebung zu erlangen. Einfach, nicht? Falsch. Römer mussten den vier Basiliken 30 Besuche abstatten und Fremde 15. Die unglückseligen Wallfahrer mussten in jeder Basilika durch eine heilige Tür gehen, die an verschiedenen Tagen vom Papst oder einem Kardinal mit einem Silberhammer eingerissen wurde. Als die Mauer in der Tür dann zusammenbrach, wurde die tobende Menge rund herum verletzt, die dennoch unbeirrt um Stücke aus der Wand kämpfte. Mehrere Hundert Wallfahrer wurden auf ihren Märschen von Kirche zu Kirche im Jahre 1450 zu Tode getrampelt.
Die Bevölkerung war durch den Wahnsinn der Geschehnisse derart traumatisiert, dass die Künstler anschließend mehrere Jahre in der Stadt blieben, um die Strapazen durch den Ablass wiedergutzumachen.