Geburtsjahr: 1446
Beruf: Kardinal
Juan war der erste von zehn Neffen, die von Rodrigo Borgia zum Kardinal berufen wurden. Er suchte sich eine privilegierte Position am Borgia-Hof. Im Jahre 1499 half er Cesare mit dem Baron de Valois eine Treuepflicht auszuhandeln und beeindruckte den jungen Generalhauptmann mit seinem Wissen über französische Vorlieben.
Folgenden Vorfall zeichnete der päpstliche Zeremonienmeister Bouchard auf. Juan und Cesare saßen beisammen und besprachen finanzielle Angelegenheiten, als ein Diener ein Glas Wein hereinbrachte. Juan nahm einen Schluck, erklärte den Wein als miserabel und beschuldigte den überraschten Diener, den kostbaren, echten Wein selbst getrunken zu haben. Dann schüttete er dem Diener den Wein über den Kopf und zündete ihn an. Glücklicherweise entzündete sich der Wein nicht, doch leider wurde der Diener trotzdem hingerichtet, sobald das kleine Feuerchen gelöscht war.
Solche Vorfälle müsse Cesare derart beeindruckt haben, dass er Rodrigo Borgias Bankier Agostino Chigi schmähte und stattdessen bei Juan investierte.
Juan wurde nach und nach die Verantwortung für Roms Finanzen übertragen. Große Mengen der Steuergelder der Stadt gab er für verschwenderische Feste für seine Freunde aus. Einmal warf er einhundert Goldteller nach nur einmaliger Benutzung in den Tiber. Damit übertrag er Chigi, der dasselbe, allerdings nur mit Silber getan hatte. Auch Roms Einwohner waren in die öffentlichen Bereiche dieser Feste eingeladen, doch manche beschwerten sich insgeheim, dass ihr Geld auch sinnvoller ausgegeben werden könnte.