Von der Bevölkerung sowohl gefürchtet als auch verehrt, waren die Janitscharen die Elitetruppe des Sultans - sie waren sehr gut ausgebildete Krieger, die nur ihrem Anführer gegenüber loyal waren. Durch das Devshirme-System wurden sie schon von früher Kindheit an entsprechend erzogen - mit dieser Praxis, zu Deutsch "Knabenlese", wurden besonders intelligente oder kräftige Söhne christlicher Eltern zum Wehr- und Beamtendienst zwangsverpflichtet. Die Janitscharen stellten somit eine sehr einflussreiche, eigene Klasse dar. Obwohl sie nach heutigem Verständnis nicht "frei" waren, hatten sie trotzdem enormen Einfluss auf die Politik des Reiches, und ohne ihre Unterstützung war eine effektive Herrschaft über das Reich nicht möglich.
Ein zeitgenössischer Historiker schrieb: "(Die Janitscharen) terrorisierten das Volk von Istanbul. "Sorgt vor allem anderen dafür, dass Eure Leute es sich nicht mit den Janitscharen verscherzen", gaben die Beamten der Hohen Pforte ausländischen Botschaftern zu verstehen, "denn dann wären wir nicht in der Lage, Euch zu helfen." Wenn eine Gruppe Janitscharen einen Bezirk betritt, schließen die Händler umgehend ihre Geschäfte. Meist war es unmöglich, sie von der Plünderung von Städten abzuhalten, die sich ergeben hatten..."
Gegen Ende der Regierungszeit von Mehmet II. waren die Janitscharen zu einer militärischen und politischen Macht ohnegleichen geworden und sollten das Wachstum des Reiches in einer Weise beeinflussen, die kein Sultan sich je erträumt hätte.