Handelspsoten waren mehr oder weniger Gemischtwarenläden entlang der nordamerikanischen Zivilisationsgrenze. Das Klientel - meist Entdecker und Angehörige einheimischer Indianervölker - tauschten hier verschiedene Waren ein, zum Beispiel Waffen, Äxte, Töpfe und Pfannen. Die Bezahlung fand meist in Form von Pelzen statt, die dann zurück nach Europa verschifft wurden. Der Pelzhandel zu dieser Zeit war ausserordentlich lukrativ und einer der Gründe dafür, dass Entdecker immer tiefer ins Grenzland vorstießen - sie hofften, mehr und mehr bessere Quellen für Pelze zu finden. Es gab einen Grund, warum Davy Crockett anscheinend immer nur denselben Hut trug.
Viele der Handelsposten waren in Privatbesitz, aber sie wurden auch genutzt, um politische Ziele zu verfolgen. nachdem der Revolutionskrieg beendet war, nutzte die britische Regierung ihre Handelsposten zum Beispiel dazu, die Indianer davon zu überzeugen, keine Verträge mit den Vereinigten Staaten einzugehen.
Im Jahr 1796 übernahm die Regierung der Vereinigten Staaten den Pelzhandel in den Kolonien und etablierte das sogenannte "Faktoreisystem". Die Idee dahinter war, die Preise zu regulieren, um die Ausnutzung der Ureinwohner durch private Händler zu verhindern. Leider waren die Indianer nach dem neuen System gezwungen, große Landflächen abzugeben, um Zugang zu den Handelsposten zu erhalten. Aus der privaten Ausnutzung wurde eine staatliche Ausnutzung. Zum Glück ist das das einzige Mal in der Geschichte, dass so etwas passiert ist. Da es offensichtlich kein Fortschritt war, wurde das Faktoreisystem im Jahr 1822 wieder aufgegeben.