Lass dich von der französischen Schreibweise nicht täuschen. Der Name dieses Gebäudes wird englisch "Fännjel" oder "Fennel" ausgesprochen. Wenn du das falsch machst, weiß jeder sofort, dass du nicht aus dieser Gegend kommst. Ausserdem kann man so auch beweisen, dass man kein Franzose ist, was meiner Erfahrung nach auch nie ein Fehler ist.

Wenn du als Einheimischer durchgehen willst, solltest du dir die Wetterfahne gut ansehen. Sie ist ein Wahrzeichen Bostons. Der Legende nach wurden im Krieg von 1812 mutmaßliche Spione gefragt, was sich an der Spitze von Faneuil Hall befindet. Nur echte Einheimische wussten - es ist ein Grashüpfer.

Das Gebäude wurde nach Peter Faneuil bennant, jenem lokalen Kaufmann, der die Errichtung bezahlt hatte. Es war als Marktplatz für die örtlichen Farmer gedacht, damit diese mit ihren Karren nicht mehr die Straßen verstopften und natürlich, damit man auch nicht mehr so vielen Farmern begegnen muss.

Seinen Spitznamen "Die Wiege der Freiheit" verdankt es allerdings dem Versammlungsraum im zweiten Stock. Dieser Name ist ein wenig wichtigtuerisch - ich möchte fast sagen, amerikanisch - aber er ist nicht ganz falsch. Hier trafen sich die Leute, um gegen den "Stamp Act" (das Stempelgesetz) zu protestieren. Auch die ersten Proteste gegen die Teesteuer fanden hier statt. Anti-britische Versammlungen zogen oft so viele Besucher an, dass selbst dieses große Gebäude bald zu klein wurde (von da an zog man in die Old South Meeting Hall um).

Während der Belagerung von Boston wurde der Versammlungsraum in ein Theater umgewandelt. Da Schauspiele jeglicher Art unter normalen Umständen in Boston verboten waren - das wäre auch heute noch ein sehr nützliches Gesetz - ist das ein schönes Beispiel dafür, wie die britischen Loyalisten es den Rebellen gezeigt haben.