Datum: 5. - 13. September 1781
In dieser Schlacht hinderten französische Schiffe unter Admiral De Grasse eine britische Flotte daran, Chesapeake Bay zu erobern. Ich weiß, das klingt jetzt erstmal weniger aufregend, aber hab bitte Geduld mit mir - die Schlacht war entscheidend für die britische Kapitulation, die den Krieg beendete. Ich rede nicht gerne darüber, aber ich werde es tun.
George Washington ließ De Grasse die Wahl, entweder New York City anzugreifen (die britische Hochburg) oder Virginia (wo die britischen Truppen stationiert waren). De Grasse entschied sich für Virginia - die Gewässer waren leichter zu befahren und er verfügte nicht über die Ausrüstung, die eine Belagerung von New York erfordert hätte.
De Grasse war in der Karibik stationiert, aber er brach heimlich auf - oder versuchte es zumindest. Die Briten merkten, dass seine Kriegsschiffe fehlten. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber mich würde es misstrauisch machen, wenn ein Haufen Kriegsschiffe plötzlich fehlt. Da stellt man sich doch Fragen... und es war nicht schwer zu erraten, wohin sie unterwegs sein würden.
Die britische Marine schickte Schiffe nach Chesapeake Bay, um De Grasse abzufangen. Allerdings nahmen sie den schnellsten Weg, während De Grasse die landschaftlich schönere Route nahm, weitab von der Küste und den üblichen Schifffahrtslinien. Als die Briten dann in der Chesapeake Bay ankamen, war sie... komplett leer. Also segelten sie nach New York, um sich mit dem Rest ihrer Flotte zu vereinigen. Dadurch war die Bucht wieder leer, als De Grasse Ende August dort ankam. Clever. Und weil De Grasse die längere Route genommen hatte, hatte er ausserdem genug Seemeilen gesammelt, um sich für einen schicken Bonus-Flachmann zu qualifizieren.
Die britische Flotte kam nach nicht mal einer Woche zurück, aber da war es schon zu spät. Die französischen Truppen, die die Bucht besetzt hielten, waren in der Überzahl. Ich glaube, der Fachbegriff dafür heißt "Ooops" (es gibt noch einen anderen, der mit F anfängt, aber den spar ich mir).
De Grasses Flotte segelte aus der Bucht, um die Briten auf offener See anzugreifen. Sie kämpften nur zwei Stunden, bis die Nacht hereinbrach - das war die einzige Zeit, in der tatsächlich Kanonen abgefeuert werden konnten. De Grasse lockte die Briten nach Süden, fort von der Hafeneinfahrt, wodurch französische Verstärkungen genug Zeit hatten, von Rhode Island her vorzustoßen und die Bucht erneut einzunehmen.
Als die Briten merkten, dass sie ausgetrickst worden und zahlenmäßig unterlegen waren, kehrten sie nach New York zurück und gaben die Truppen, die sie in Virginia unterstützen sollten, auf.
Technisch gesehen endete die Schlacht unentschieden. Der Sieg kam allerdings kurz darauf, als die britischen Truppen in Virginia merkten, dass ihre Nachschublinie unterbrochen war, und sich ergaben. Damit hatte die Revolution gewonnen.