Datum: 19. April 1775
In der Nacht des 18. April 1775 verließen reguläre britische Truppen Boston und marschierten nach Concord, um Waffenlager der Rebellen zu erobern. Es war als schneller Überfall geplant, um die Pläne der Rebellen zu durchkreuzen und die Rädelsführer John Hancock und Samuel Adams gefangen zu nehmen. Doch zum Pech für die Briten entwickelte sich daraus der Beginn der amerikanischen Revolution.
Mit anderen Worten: Diese Gefechte waren eine komplette Katastrophe für die Briten. Und das ist kein Satz, den ich leichtfertig niederschreibe.
Die Rebellen hatten schon Wochen vorher von den geplanten Überfällen erfahren - und hatten die meisten der Waffen, nach denen die Briten suchten, längst verlegt. In der Nacht vor den Gefechten überbrachten Paul Revere und William Dawes eine Warnung, dass die Briten auf dem Weg seien. Bis die Briten also in der Morgendämmerung in Lexington eintrafen, wurden sie bereits von der örtlichen Miliz erwartet.
Niemand weiß, wer den ersten Schuss abgab. Die Briten werfen es den Rebellen vor und umgekehrt. Doch letztendlich war die Lexington-Miliz deutlich unterlegen und zog sich zurück, während die Briten nach Concord weiterzogen.
Den meisten Berichten zufolge benahmen sich die Briten in Concord anständig, was die Mütter der beteiligten Soldaten sicherlich erfreuen wird. Allerdings gab es da natürlich diese eine Ausnahme, als John Pitcairn den Besitzer der örtlichen Taverne mit der Pistole bedrohte... doch man muss fairerweise dazu sagen, dass der Tavernenbesitzer tatsächlich wusste, wo die Waffenverstecke waren.
Alles in allem wurde es nicht wirklich hässlich, bis eine nahe Miliz Rauch über der Stadt sah und dachte, die Briten hätten sie in Brand gesteckt. Sie marschierte daraufhin los und es kam zu einem Scharmützel an der Nordbrücke.
Bis zum Abzug der Briten aus Concord waren weitere Milizen eingetroffen. Die Briten waren inzwischen in der Unterzahl, was die Spannung weiter anfachte. Die neuen Truppen folgten den Briten auf die Straße und beschossen sie tapfer aus der Deckung von Mauern und Wäldern. Die Briten konnten wenig tun, um sich zu verteidigen, ausserdem waren sie müde und die Munition ging ihnen aus. Einige der Soldaten verließen sogar die Formation und flohen. Für die übrigens war es ein sehr langer Rückmarsch nach Boston.
Statt sich nach den Gefechten wieder zu zerstreuen, sammelten sich die Milizen vor dem Boston Neck und begannen mit der Belagerung von Boston, was gleichzeitig als Geburtsstunde der Kontinentalarmee angesehen werden kann.