Die Feen
von Szun Triop
Feen gab es auf Tamriel aller Wahrscheinlichkeit nach schon lange vor Beginn der Geschichtsschreibung, seit den Tagen der Altvorderen, vielleicht schon vorher. Die Legenden über ihr Treiben finden sich in jeder Kultur, in fast jedem Dorf, jeder Stadt und allen Stadtstaaten des Reiches. Sie werden Feen, Entrückte, Illyadi, Elfen, Kobolde und Luftgeister genannt, und ihr Aussehen ändert sich in gleicher Weise von Geschichte zu Geschichte. Man kann eigentlich nur sagen, dass die Feen Wesen von unbeschreibbarem Aussehen sind.
Der bekannte Gelehrte Ahrtabazus, der zur Zeit im Kristall-Turm auf den Summerset-Inseln seine Studien betreibt, entwickelte eine ebenso interessante wie kontroverse Theorie über die Feen. Er beschreibt die Feen-Varianten in einer Abfolge, angefangen bei den glitzernden Blitzen, die von den Rothwardonen Kobolde oder Whilloki genannt wurden, bis hin zu gottgleichen Geschöpfen wie Gheateus, Chonus und Sygria. Dazwischen liegen die von menschlichen und halbmenschlichen Wesen als intelligent bezeichneten Bäume, Bäche, Felsen und auch Berge. All dies war eine neue und komplett einzigartige Theorie und hätte Enthusiasmus hervorgerufen, wenn nicht Ahrtabazus eine skeptische Fußnote eingefügt hätte:
"Es mag sein, dass Elfen in ihrer Gesamtheit Teil dieser Kette sind, über den Whilloki und unter den Nephrin. Sie haben gewiss ähnliche Eigenschaften und Affinitäten zu Magicka wie die anderen Feen." (Ahrtabazus, "Die Reihe der Feen", Erstburg, Jahr 456 der 2. Ära)
Kein Elf wollte in eine Hierarchie knapp über die flitzenden Sternchen wie die Whilloki gestellt werden, und Ahrtabazus wurde vorgeworfen, seine Annahmen basierten auf sehr wagen Zufälligkeiten.
Nichtsdestotrotz hat, mit dieser Modifikation, seine Abstammungslehre der Feen mehr und mehr an Akzeptanz gewonnen.
Die hierarchische Reihe ist nicht, im engsten Sinne, eine Befehlskette. Während Gheateus und Sygria laut Erzählungen von geringeren Luftgeistern umgeben werden, sind Feen in ihrer Gesamtheit weder Untergebene noch Anführer. Ihre Pläne und Vorhaben unterliegen keinem höheren Ziel, sondern lediglich ihren eigenen.
Dem stimmen die meisten Gelehrten der Feenkunde zu. Weil es auf zufälligen Erkenntnissen und anderen Theorien basiert, mag es jedoch auch falsch sein.