Des Narren Ebenerz
Vierter Akt
von Frincheps
Handelsabwicklungen, die Schmiede stoßen hinzu. Nach einer allgemeinen Diskussion und Wortgefechten ist endlich der Begriff "Des Narren Ebenerz" geklärt...
Irgendwo in der Nähe des Marktplatzes, im Hinterzimmer eines Ladens Namens "Nephrons Gemischtwaren".
Der Tag danach.
(Prologist. der Abenteurer und Nephron treten auf)
Prologist:
Während die Schauspieler pantomimen- und gestenreich ein Gespräch gestalten, obliegt es dem armen Prologisten, die Zuschauer von den Geschehnissen der ersten drei Akte in Kenntnis zu setzen. Der Abenteurer, ein dunkelelfischer Schurke, hat bei zwei verschiedenen Gruppen -- fier betrunkene Priester und zwei raffgierige Magier -- angeheuert, um die jeweils andere Gruppe auszubooten und das verlorene Vorkommen vom Ebenerz des Narren in den Wrothgarischen Bergen zu finden. Nun, seht dieses närrische Arrangement als das Hinterzimmer eines blühenden Geschäftes an. Und bevor der Abenteurer und Nephron Kieferstarre bekommen, verlässt der Prologist sie.
Abenteurer:
Also, Freund Nephron, erkennt Ihr die Chance, die sich uns bietet? Wir haben dieses neue Handelsgut, für das es eine hohe Nachfrage geben wird.
Nephron:
Vor allem durch die Adligen -- wenn einer etwas Neues hat, wollen es die anderen natürlich auch.
Abenteurer:
Nicht zu vergessen die Schmiede mit ihren Öfen, und die Alchemisten mit ihren Retorten und so...
Nephron:
Ihr scheint die Magier fein überzeugt zu haben, habt den Ort, habt Euch die Karte eingeprägt... Wisst Ihr, wir Händler hatten schon immer den Verdacht, dass diese alten Säcke ein tiefes, dunkles Geheimnis haben, das uns interessiert... Nun, die Priester -- mit der Lehre des Julianos arbeiten wir gut zusammen, wie Hand und Handschuh quasi. Aber natürlich sollten wir ihnen die großen Gewinne vorenthalten -- vielleicht geben wir ihnen nur die Krumen ab? Und ihren Tempeln geht es doch gut! Oder soll ich Geschäftshäuser sagen? Aber die Akatosh-Jünger sind ein Problem, sie sind unberechenbar und stecken ihre Nasen überall hinein, handeln für sich, kooperieren nicht, einfach verrückte Leute ... wir müssen uns wirklich etwas für sie einfallen lassen, um uns ihrer ... äh ... Mitarbeit zu versichern...
Abenteurer:
Ich habe da schon eine Idee ... erinnert Euch, wie der alte Komon ging und scheinbar eine kleine blonde Bordsteinschwalbe abgeschleppt hat ... nur mal angenommen, rein zufällig, bei seiner ... Trunkenheit ... hat er fälschlicherweise jemand Wichtiges erwischt? Gäbe eine Menge Ärger für die Kirche, wenn das rauskäme!
Nephron:
Hmmm. In der Tat ... da gibt es diese dumme, kleine, blonde Adlige die so begeistert ist vom 'wahren Leben' in diesem Teil der Stadt. Verkleidet sich (glaubt sie), kommt hier runter und spielt die Arme. Hohle kleine Nuss ... Komon ist noch immer mit ihr zusammen, richtig?
Abenteurer:
Ja, in diesem 'Rückzugsort', den die Priester haben, unten am Wasser.
Nephron:
Oh ja, den kenne ich - verkaufe ihnen oft gewisse 'spirituelle Pulver' und so ... Gut ... stellt Euch vor, was geschähe, wenn sich Komon zufällig das falsche Mädchen genommen hat, die kleine Comtessa ... Die Akatosh-Kirche hätte Ärger ohne Ende mit dem Palast, wenn ihr etwas garstiges zustieße ... und da kämen wir ins Spiel, könnten ihnen unsere 'Hilfe' während dieser harten Zeiten anbieten ... Hmmm. Ja! Überlasst das mir, ich werde ein paar meiner ... äh ... Geschäftspartner kontaktieren, um einige ... Arrangements zu treffen.
Abenteurer:
Und ich rede weiter mit den Priestern, damit sie unser kleines Geschäft unterstützen?
Nephron:
Richtig! Und ich sollte Euch ein paar Seniormitgliedern unserer Bruderschaft vorstellen ... verzeiht, Gilde. Lasst mich auf Euch zukommen in ein paar Tagen, wenn alles geklärt ist. Seid Ihr jeden Abend hier?
Abenteurer:
Ja, in diesen Tagen ist es draussen nicht unbedingt sicher nach Einbruch der Nacht.
Nephron:
Klar. Wir sollten Schutz für Euch besorgen. Nun, bis in ein paar Tagen.
(Nephron ab, unauffällig) (Fünf Schmiede treten auf)
(Schmiede und der Abenteurer kämpfen) (der Abenteurer geht zu Boden)
(die Schmiede fesseln den Abenteurer und wecken ihn auf)
Schmied 1:
Ok, Kamerad. Lasst uns nicht um den heißen Brei herum reden! Wir wissen über dieses Narrenebenerzzeug bescheid. Und über die Magier, die offensichtlich den Ort entdeckt haben. Und wir haben Euer Spiel mit den Priestern, Magiern und Händlern beobachtet. Mit jedem, der zwei Beine hat!
Schmied 2:
Und dass ihr tatsächlich mit Nephron zusammenarbeitet.
Schmied 3:
Und dass Ihr die Priester und die Magier gegeneinander ausspielt...
Schmied 2:
Ihr und Nephron macht wirklich eine gute Arbeit gegen die Akatosh-Kirche, müssen wir gestehen.
Schmied 1:
Aber jetzt wollen wir die Versorgung mit dem Ebenerz des Narren. Wir müssen unsere Produktion steigern, unsere Qualität -- und unsere Preise. Wir können mit Nephron und seiner Bande arbeiten, wir brauchen Warenlager und Lieferung.
Schmied 4:
Wir könnten es aus Euch herausprügeln...
Schmied 3:
Wir könnten den Priestern stecken, was Ihr treibt -- sie würden Euch der Nachtschwarzen Gesellschaft mit einem Blitz hinschleudern!
Schmied 5:
Wir könnten den Magiern stecken, was Ihr treibt -- sie würden Euch nach Oblivion schicken, für sehr lange Zeit!
Schmied 1:
Aber wir sähen es lieber, wenn Ihr unserer Gilde 'beiträtet'. Wir können Daggerfall nicht für einen haarigen Wildnisausflug verlassen. Zuviele Aufträge in diesen Tagen...
Schmied 2:
Aber wir können Euch eine Gruppe unserer Lehrlinge schicken, damit sie Euch begleitet.
Schmied 4:
Die testen für gewöhnlich unsere Produkte ... und brennen sicher darauf, dies dort draussen zu tun.
Abenteurer:
Werte Herren! Bitte - ich wollte Euch wirklich das ganze Geschäft anbieten, wenn ich erst von jedem Anderen Gold kassiert hätte.
(Schmied 5 schlägt den Abenteurer mit einem heißen Schürhaken)
Ohhh ... nun, ich dachte darüber nach...
Schmied 5:
Sicher! Und ich bin eine Nymphe!
Abenteurer:
Ja, ja, ja, Ihr seid sehr überzeugend, ich werde eine ... äh ... Eskorte bekommen und eine Wache. Wird sehr hart sein draußen.
Schmied 1:
Gut. Dachte schon, Ihr werdet es verstehen! Einige unserer Mitglieder haben gerade eine kleine ... Unterredung mit Nephron. Wir kommen mit ihm klar. Und von nun an werden zwei unserer größeren Lehrlinge immer zur Hand sein. Zum Schutz, versteht sich - diese Stadt kann nachts sehr gefährlich sein...
Schmied 3:
Also haltet Eure Vereinbarungen ein, arbeitet mit Nephron zusammen. Ihr könnt in jedem Waffengeschäft eine Nachricht hinterlassen, wann Ihr aufbrechen wollt. Und von eventuellen Problemen berichten...
Abenteurer:
Gewiss, meine Herren. Ja, Ihr seid in der Tat sehr überzeugend. Ich sollte Euch auf dem Laufenden halten. Und ... äh ... danke für den Schutz.
(Ortho, der wahrlich große Lehrling, tritt auf) (der Abenteurer wird losgebunden) (fünf Schmiede ab)
Abenteurer:
Hallo, wer seid Ihr?
Ortho:
Ich bin Ortho!
Abenteurer:
Mein ... Schutz?
Ortho:
Ich bin Ortho!
Abenteurer:
Ihr kommt mir sehr bekannt vor. Wart Ihr jemals in Morrowind?
Ortho:
Ich bin Ortho!
Abenteurer:
Nun gut. (zur Seite) Mein alter Herr sagte immer, dass das Schlimmste, was einem passieren kann, die Gesellschaft eines ehrlichen Politikers ist. Dies hier, denke ich, kommt direkt an zweiter Stelle.
(Der Abenteurer und Ortho ab) (Epilogist tritt auf)
Epilogist:
Unser Stück hat sechs Akte, wir haben eben den vierten beendet. Es ist meiner Meinung nach interessant, dass die frivole Comtessa bisher noch nicht in Erscheinung trat. Ich nehme an, dass Ihr nicht vergessen habt, dass unser Autor sie in den "Dramatis Personae" aufgeführt hat, oder? Nun, Ihr werdet es nur erfahren, wenn Ihr zu Des Narren Ebenerz Fünftem Akt kommt. Und wenn Euer Sitznachbar nicht zurückkommt, erzählt ihm nichts. Wir Schauspieler müssen auch etwas verdienen. Vergesst nicht das Trinkgeld für die Huren, während wir die Bühne umbauen.
(Epilogist ab)
So endet der Vierte Akt