Die Beggar's Opera ("Des Bettlers Oper") wurde 1728 in London uraufgeführt und ist ein Musical - eines der allerersten. Es stammt aus der Feder von John Gay, einem Schriftsteller, der sowohl mit Alexander Pope als auch mit Jonathan Swift befreundet war, zwei der promintesten literarischen Figuren ihrer Zeit.
Die Oper war populär und auch kontrovers. Populär, weil sie einerseits eine hervorragende Parodie der italienischen Oper war, die damals sehr beliebt war. Statt komplizierter italienischer Lieder bot sie andererseits Volkweisen, die das Publikum wiedererkannte. Das heißt, man konnte mitsummen, auch wenn man kein Italienisch verstand.
Kontrovers war sie wegen ihres Themas. Sie spielt im Gefängnis von Newgate und die Hauptfiguren sind allesamt Kriminelle - die sich wie die Oberschicht aufführten. Es war eine überspitzte Darstellung des britischen Adels inklusive einer verhüllten Kritik am Regierungschef - beide verfügten traditionell über keinerlei Humor. Ich habe nie eine Königin getroffen, die über schmutzige Witze gelacht hat.
Eigentlich habe ich überhaupt noch nie eine Königin getroffen.
Die Beggar's Opera wurde als primitivste Form der Unterhaltung kritisiert und man warf ihr vor - da die Hauptfiguren Kriminelle waren - zu einem Anstieg der Verbrechensrate zu führen. Ist doch schön, dass solche Kritik nicht nur Filme und Videospiele trifft. Die verdammte Oper - verdirbt unsere Kinder...