Solchermaßen sprach der Wanderer, eingedenk von Härten und grausamen Gemetzeln:
Mit jedem Morgengrauen erhebe ich mich allein, von uralten Sorgen gequält.
Niedergeschlagen und fern meiner Heimat, ließ ich meinen Geist in Ketten legen.
Viele Jahre lang lag ich, tief im Stein begraben, in der Verborgenheit des Erdinneren.
Von dort fuhr ich, elendiglich und voll von winterlicher Traurigkeit, über des Meeres Wellen hinfort. Ich suchte das Gefängnis meines edlen Angehörigen. Traurigkeit ist ein grausamer Gefährte für jemanden, der sich nur wenige Freunde leisten kann, und der Weg in die Verbannung sorgt für traurige Stimmung.
Und so verfällt diese Welt Tag für Tag und geht dem Untergang entgegen.
Die Herrscher sind tot, der Festlichkeiten entrückt, Kriegerscharen liegen stolz gefallen an der Mauer. Der Krieg zerstörte manche, trug sie hinfort; ein trauriger Mann verbarg einen tief in einem Grab. Solchermaßen verwüstete der Schöpfer der Menschenheit seine Heimstatt, bis die alten Werke der Riesen als leblose Hüllen standen und der Lärm ihrer Bewohner verstummt war.
So sprach der Wanderer in der Abgeschiedenheit heimlicher Meditation.
Viel Leid herrscht im Königreich der Erde, und das Urteil der Schicksalsgöttinnen
soll den Lauf der Himmel verändern.
Inspiriert von
Der Wanderer
aus dem Exeter-Buch, ca. 10. Jahrhundert.