Al Magnifico Lorenzo de' Medici, mio protettore e amico
Ich tat, wie verlangt und habe meine Untersuchung des Vorfalls in Mailand beendet. Ich kann bestätigen, dass es um weit mehr als nur Unzufriedenheit mit der Herrschaft von Duca Galeazzo Sforza geht. Ich glaube, dass andere Parteien, die nach weit größeren Gewinnen streben, die Dinge derart manipuliert haben, dass sie ihre Ziele erreichen, ohne sich selbst preiszugeben.
Lampugnani, Olgiati und Visconti haben sich dieses Verbrechens schuldig gemacht, keine Frage. Und sie haben die passenden Partner für ihren Verrat gefunden. Aber viele andere adlige Familien sind unter Verdacht, unter anderem auch unser Francesco de' Pazzi.
Ihr Ziel und ihr Motiv sind mir noch nicht klar, aber erste Funde deuten einen Plan - dessen Ausmaß Euch sicher beunruhigen wird. Am besten führen wir dieses Gespräch unter vier Augen weiter, da ich zögere, meinen Verdacht aufzuschreiben. Antwortet mit einem Ort und einer Zeit, ich werde Euch dort treffen. Ausserdem habe ich den Gonfaloniere befohlen, Francesco solange festzuhalten, bis wir die Sache geklärt haben.
Vertrauliche Grüße,
Euer Giovanni
In diesem Dokument möchte ich festhalten, was ich den letzten Wochen herausgefunden habe, für den Fall, dass man mich zum Schweigen bringt, bevor ich es Euch selbst mitteilen kann. Versteht, dass der Mord am Herzog von Mailand kein reines politisches Manöver war. Es war eher Teil einer Verschwörung, die weit über Florenz hinausgeht, mit Mitgliedern aus Rom, Venedig und Forlì – um nur ein paar Städte zu nennen.
Ich lege dieser Notiz eine Liste bei - oder vielmehr den Anfang einer Liste - mit den Namen der Schuldigen. Sie ist keinesfalls komplett, aber ich beabsichtige, sie bald zu vervollständigen. Allerdings kann ich jetzt schon mit Sicherheit sagen, dass die Pazzi-Familie involviert ist.
Wir müssen uns beeilen und Francesco verhören, bevor er sich aus dem Kerker freikauft. Dadurch können wir der Liste sicher weitere Namen hinzufügen. Ich habe bereits einen Verdacht, wer diese Männer sind, denn ihre Taten tragen alle die Handschrift eines nur zu bekannten alten Feindes. Ich fürchte, sie....
(Die Nachricht endet abrupt. Giovanni muss mit dem Schreiben aufgehört und die Nachricht versteckt haben, als die Wachen kamen, um ihn festzunehmen.)