
Wegen einiger Vorschriften des islamischen Rechts - insbesondere dem Verbot, Zinsen zu verlangen - wurde das moderne Bankwesen, so wie wir es kennen, von den osmanischen Behörden bis ins 19. Jahrhundert hinein nicht offiziell anerkannt. An dessen Stelle trat ein quasi-religiöses Netzwerk von Waqfs-Stiftungen, die die Zinseinnahmen aus verliehenen Geldern an soziale oder religiöse Zwecke abgeben mussten.
Allerdings waren nicht muslimische Bevölkerungsgruppen von diesen Regelungen ausgenommen, was schon früh zur Ausbildung anderer Bankgeschäfte führte, vor allem in Galata, wo griechische, jüdische und armenische Enklaven florierten.