Informationen zu diesem Mann reichen nicht viel weiter zurück als biss 1176 v.u.Z., also etwa in die Zeit, in der die Assassinen den Sarazenengeneral Saladin herausforderten. Ich würde sagen, Al Mualim muss damals Ende 40 gewesen sein, aber das ist schwer zu sagen - du weißt ja, einige ergrauen früher als andere. Jedenfalls war Al Mualim ein vollendeter Assassine und ein gefürchteter Anführer.
Ruhig aber bestimmt führte er seine Gruppe von Assassinen in eine wahre Blütezeit, er behandelte seine Schüler hart aber gerecht, mit Geduld, Ehrlichkeit und Verständnis, wie seine eigenen Söhne. Er hatte viele Bewunderer, sowohl unter seinen Freunden als auch unter seinen Feinden, und für viele seiner Schüler war er eine Vaterfigur - insbesondere für den jungen Altair Ibn-La'Ahad.
Angesichts dessen hätte Al Mualim zu einer legendären Persönlichkeit werden können, wäre es da nicht um das Jahr 1191 zu seinem schnellen Absturz ins Verderben gekommen. Nachdem er ein Artefakt der Ersten Zivilisation in die Hände bekam - den Edenapfel - war er nicht besser als die Templer und übernahm schließlich sogar ihre Denkweise.
Innerhalb weniger Monate vergaß er sein Kredo und plapperte davon, Frieden und Ordnung seien nur mit Gewalt und Manipulation zu erreichen. Zynisch, aber auch reizvoll.
Das ist das Problem mit den Templern, glaube ich. Ihre Philosophie ist so verdammt einfach, so verlockend. Sie bietet einfache Lösungen für komplexe Probleme. Tu einfach dies, das und jenes, und all deine Probleme sind gelöst. Genau das stellte der Apfel für Al Mualim dar: eine einfache Lösung für all das Chaos, das er in der Welt sah.