Zuflucht der Dunklen Bruderschaft
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Erzählungen der Alatier

Geschichte der Winde

Im Dorf Ka'an im Gebirge der großen Winde lebte eine junge Alaterin namens Juana. Juanas Leidenschaft hob sie von allen anderen ab. Sie wollte höher und weiter aufsteigen, als alle anderen. Und obwohl ihre Flügel nicht breiter und ihr Körper nicht schlanker, als die der anderen war, verfolgte sie ihr Ziel unermüdlich.

Und mit der Zeit konnte sie immer höher und weiter fliegen. Höher und weiter als alle anderen jungen Alatier in ihrem Dorf. Sie wurde unter den Völkern der Berge des großen Windes berühmt, aber Juana war immer noch nicht zufrieden. Sie war unzufrieden, weil sie in ihrer Eitelkeit, obwohl sie die beste Fliegerin weit und breit war, immer noch dachte, sie sei nicht gut genug.

Sie wollte besser als alle anderen sein, damit man sich für alle Zeiten an sie als beste Fliegerin unter den Alatiern erinnern würde. Eines Tages beschloss Juana den Gipfel des Berges Bakta'ana, den Turm des Lichts, zu erklimmen, um sich aus dessen schwindelnden Höhen zum Ende der Welt hinaufzuschwingen.

Ihre Freunde und Familie flehten sie an, es nicht zu tun. Jeder Alatier wusste um die Gefahren in diesen Höhen, in denen die Luft dünn ist und die Winde trügerisch sind. Aber Juana wollte nicht hören und an einem kalten, klaren Morgen erklomm sie den Turm des Lichts hinauf zu den Felsen bis in das ewige Eis.

Von dort konnte sie das Ende der Welt sehen. Es trieb ihr die Tränen in die Augen zu wissen, dass sie endlich besser sein konnte, als alle Alatier vor ihr. Und Juana spreizte die Flügel und schwang sich vom Berg empor.

Alle, die sie von unten aus beobachteten, erzählten später, dass Juana sich höher und immer höher schwang, als alle Alatier vor ihr. Aber dann wurde sie von den trügerischen Winden erfasst. Die Strömung der dünnen Luft riss ab und sie stürzte in den Felsen am Fuß der Berge in den Tod.

In ihrer Eitelkeit hatte Juana nicht über ihren Ehrgeiz hinausgesehen, denn Eitelkeit kommt immer vor dem Fall.


Geschichte des Meeres

Es war einmal vor langer, langer Zeit, als die Alatier noch ein kräftiges Volk waren, die ihre Tage damit verbrachten die warmen Winde über dem Meer zu reiten. Damals jagten wir Fische und lagen im Krieg mit den Maerum, den Nassschwänzen. Akalas war einer unserer stärksten Krieger, seine Klauen waren lang und scharf, sein Schnabel traf immer und seine Zähne waren kräftig. Akalas wurde von jedem in seinem Clan bewundert und das machte ihn hochnäsig und arrogant.

Eines Tages übertrug die Erzählerin von Akalas' Stadt ihm einen wichtigen Auftrag. Er sollte ein heiliges Juwel über das Meer zur Erzählerin der Alatier bringen. Das Juwel war sehr wichtig, weil es die Verbindung der beiden Städte darstellte. Es wäre zum Vorteil beider Städte, wenn er es rasch und sicher abliefern würde.

Akalas grinste und sagte der Erzählerin, dass sie sich keine Sorgen machen solle. Er würde das Juwel rasch und sicher abliefern. Aber die Erzählerin war besorgt, weil Akalas jung war und sich seiner Sache zu sicher. Aber sie wollte ihn prüfen und ihn lehren, dass scharfe Klauen, ein spitzer Schnabel und kräftige Zähne eben nicht alles sind, worauf es bei einem Krieger ankommt.

Ein Krieger muss auch weise und besonnen sein. Am vierten Tag über dem Meer erregte etwas Akalas' Aufmerksamkeit. Er vergaß seine Pflicht und ließ sich von der Neugier leiten. Akalas stieß auf das Wasser hinab. Aus der Nähe sah er Maerum, die unbesonnen dicht unter der Oberfläche jagten.

Akalas ergriff die Gelegenheit seine Macht zu demonstrieren. Er wollte sich als großer Krieger hervortun und sich die Flossen einiger Nassschwänze holen. Aber diesmal wurde Akalas durch seinen Hochmut in eine Falle gelockt, die ihm die Maerum gestellt hatten.

Als er mit seinen Klauen nach den Maerum tauchte, schoss unter Wasser ein Speer heran und traf ihn. Akalas stürzte ins Wasser und ließ das Juwel, das er bei sich trug, fallen. Beinahe wäre er ertrunken. Akalas blutete. Die Maerum ergriffen seine Schwingen und Beine, aber er kämpfte tapfer und konnte schließlich entkommen.

Doch obwohl er noch lebte, war er innerlich erstorben, weil er sich schämte, dass er das heilige Juwel verloren hatte. Die Schande würde ihn immer begleiten. In sein Dorf konnte Akalas nicht zurück, denn er hatte seine Pflicht gegenüber der Erzählerin und seinem Volk verletzt.

So ließ er sich auf einer kleinen Insel nieder, wo er allein sein konnte. Für sich und sein Volk wurde er zum Verlorenen, der wegen seines Hochmuts in heiliger Mission versagt hatte. Ein Jahr verging. Eines Tages kamen menschliche Händler mit einem Schiff an der Insel vorbei. Die Händler bericheteten von einem Meeresungeheuer, dem Octa'wo.

Der Octa'wo sollte ein drittes juwelenartiges Auge besitzen, mit dem er hilflose Seeleute in die tödliche Umklammerung seiner acht Arme zog. Akalas erkannte sofort, dass es sich beim dritten Auge des Octa'wo um das Juwel handelte, das er vor einem Jahr im Meer verloren hatte. Und erkannte die Chance sein Versagen wieder gut zu machen.

Aber die Alatier sind nicht für das Wasser geschaffen und bei seinem Gedanken an die kalten Meeresfluten, erzitterte Akalas bis ins Mark. Aber er war der Verlorene und vielleicht würde er im Tod seine Schuld begleichen können. Das war es wert. Akalas schnitzte sich einen Speer, denn im Wasser waren seine Klauen und sein Schnabel zu langsam.

Dann flog er dorthin wo der Octa'wo zuletzt gesehen worden war. Dort tauchte Akalas in das Meer hinab. Die dunklen Wasser schlossen sich über ihm und seine Flügel und Beine wurden taub, aber Akalas tauchte unverdrossen tiefer, bis er das Lager des Octa'wo erspähte.

Als er Akalas entdeckte, griff der Octa'wo an. Akalas sah das dritte Auge des Ungeheuers hell in der Dunkelheit strahlen und plötzlich wurde sein Herz vom Pflichtbewusstsein und Mut erfüllt, wie er es noch nie zuvor verspürt hatte. Aber als der Kampf mit dem achtarmigen Monster entbrannte, erkannte Akalas schnell, dass er mit seiner üblichen Kampftechnik nicht siegen konnte.

Er musste also schnell umdenken. Also trickste Akalas den Octa'wo aus. Er drängte ihn in eine enge Spalte, um das Ungeheuer einzuklemmen, schwamm dann nach oben und hebelte mit seinem Speer einen Felsen aus. Der Brocken fiel auf den Octa'wo. Dann tauchte Akalas wieder hinab, wo der Octa'wo hilflos zappelte.

Jetzt, er hatte kaum noch Luft, nahm Akalas das heilige Juwel vom Kopf des Octa'wo und schwamm zur Oberfläche empor. Endlich konnte Akalas das heilige Juwel in der Stadt jenseits des Meeres abliefern. Danach kehrte er in sein Dorf zurück. Er suchte die Erzählerin auf, beugte sein Haupt und sagte: "Vergib mir, Erzählerin, dass ich so arrogant war und alles zu können glaubte." "Ich habe mich geirrt und bin so zum Verlorenen geworden."

"Du warst verloren.", sagte die Erzählerin. "Aber du bist es nicht mehr, weil du die Grenzen deiner Kraft erkannt hast und jetzt weißt, dass ein Krieger vorsichtig und weise sein muss." "Nicht nur stark und mutig."


Geschichte der Sterne

Im kleinen Dorf Jin'jei, nahe der Hügel von Unyin, lebte ein kleines Mädchen namens Mon'aa. Sie war ein sehr neugieriges Mädchen und den erwachsenen Alatiern immer im Weg. "Geh woanders spielen." sagten sie zu Mon'aa. Aber sie wollte nicht mit den anderen Kindern spielen. Sie wollte so sein wie die Erwachsenen.

Sie wollte sehen, was sie tun um von ihnen zu lernen. Aber eines Tages nach vielen Beschwerden von den Töpfern, den Wachen, den Händlern und den Soldaten im Dorf, sagte Mon'aas Mutter zu ihr, sie solle endlich den Erwachsenen aus dem Wege gehen. Und sie solle lieber mit den anderen Kindern spielen oder sich still hinsetzen und malen oder mit Ton arbeiten. Obwohl Mon'aa immer noch neugierig war, war sie den erwachsenen Alatiern nun nicht mehr im Wege.

Sie beschloss den Wald ausserhalb des Dorfes Jin'jei zu erkunden. Man hatte ihr oft verboten in den Wald zu gehen, weil es dort sehr gefährlich war. Aber Mon'aa war sehr neugierig. Natürlich wollte sie nicht zu weit in den Wald laufen, aber da entdeckte sie einen weißen Fluffschwanz, der durch das hohe Gras hoppelte.

Mon'aa, neugierig wie eh und je, lief ihm nach. Der Fluff rannte in den Wald davon und Mon'aa folgte ihm ohne nachzudenken. Sie wollte das Tier fangen und als Haustier halten. Aber nach einer Weile verschwand der Fluff plötzlich in einem Loch im Boden und ließ Mon'aa allein auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald zurück.

Sie war von der Jagd erschöpft und als sie sich auf der Lichtung umsah, kamen ihr die Blumen und Bäume gar nicht bekannt vor. Da stellte sie erschrocken fest, dass sie sich nicht gemerkt hat, wohin sie gelaufen war. Wieder hatte ihre Neugier sie in Schwierigkeiten gebracht. Diesmal war es aber ziemlich ernst. Mon'aa war zu jung, um zu fliegen und sie hätte auch nicht gewusst in welche Richtung.

Die Jagd nach dem Fluffschwanz hatte sie ermüdet und verwirrt. Es wurde immer dunkler und Mon'aa war allein im tiefen, gefährlichen Wald. Sie war zu müde und zu ängstlich, um noch weiter zu laufen. Mon'aa schlang die Flügel um sich und legte sich unter die Blätter eines Baumes. Sie fing an zu weinen. Bald wurde es stockfinster.

Und ganz in der Nähe heulten Wölfe den Mond an. Mon'aa hatte Todesangst. Sie war wie versteinert, aber sie war zu erschöpft um lange wach zu bleiben. Und so fiel sie in einen tiefen Schlummer. Sie erwachte, als eine Stimme von oben ihren Namen rief. Sie sah in den sternenübersäten Himmel hinauf und hatte eine Vision.

Mon'aa sah die Geister der fünf Erzähler, die auf sie herab schauten. "Du hast dich durch deine Neugier in die Irre führen lassen.", sagte einer. "Du hast dich verlaufen und du hast es verdient.", meinte ein anderer. "Armes, kleines Mädchen.", sprach der Dritte. "Wir werden dich nach Hause führen.", verhieß der Vierte. "Aber vergiss nicht", sprach der fünfte Geist "Wir bringen dich nur in dein Dorf zu deiner Mutter zurück, wenn du uns etwas versprichst."

"Ich verspreche es", antwortete Mon'aa. "Egal was es ist, ich verspreche alles." "Sehr wohl", sagte der erste Geist. "Du musst die Ereignisse dieser Nacht zu deiner Geschichte machen und du sollst sie die Geschichte der Sterne nennen." "Die Geschichte soll alle warnen, die zu neugierig und zu leichtfertig sind.", fuhr der dritte Geist fort. "Sie sollen sich nicht von ihrer Neugier leiten lassen." "Und", sprach der zweite Geist "die Geschichte soll die Alatier daran erinnern, dass die Erzähler auch bei größter Gefahr über sie wachen."

Und so führten die Geister der fünf Erzähler Mon'aa aus dem Wald. Und bei Tagesanbruch war sie zuhause. Und Mon'aa erzählte ihre Geschichte jedem im Dorf, ihre Geschichte der Sterne. Von da an wusste jeder, wie gefährlich Neugier sein kann. Und das die Geister der Erzähler über die Alatier wachen.


Geschichte der Heimkehr

Moran war ein gut aussehender, junger Alatier mit starken Flügeln und einem festen Schnabel. Er lebte unter den weißen Klippen, wo das Wasser salzig war und es viele Fische gab. Moran war Anara versprochen, dem hübschesten Mädchen überhaupt. Sie war hell, schlank und groß und ihre Augen waren von einem tiefen, klaren Blau. Aber Moran zögerte Anaras Mann zu werden und ihr Kinder zu schenken.

Ständig hatte er eine andere Ausrese, warum sie noch warten sollten. Nun konnte Anara genauso schön Geschichten erzählen wie Töpfern. Die Erzählerin des Dorfes hatte sie schon oft gebeten bei ihr in die Lehre zu gehen, um alle Geschichten zu lernen und später ihre Nachfolge anzutreten.

Aber Anara lehnte immer ab. Sie wusste, würde sie das Angebot der Erzählerin annehmen, könnte sie Moran nicht mehr heiraten. Denn eine Erzählerin darf nicht verheiratet sein und eigene Kinder haben. Ihr Ablehnung war ungeheuerlich, denn wer könnte eine solche Ehre zurückweisen? Aber für Anara war die Liebe wichtiger. Ihr Liebe zu Moran ging über alle Ehre und Einwände hinaus.

Aber trotzt Anaras Liebe zögerte Moran immer noch. Und eines Tages erzählte er Anara: "Ich gehe auf eine Pilgerfahrt zu fernen Küsten." "Ich werde einige Zeit fort sein. Und während ich unterwegs bin, und im Einvernehmen mit unserer Tradition, entbinde ich dich von unserem Gelöbnis." "So lange ich nicht zurück bin, wird der Bund zwischen uns nicht erneuert."

Eigentlich war es nicht ungewöhnlich für einen jungen Alatier auf Pilgerfahrt zu gehen. Das Gelöbnis wurde dann für diese Zeit aufgehoben und nach der Rückkehr erneuert. Aber Anara brach das Herz, weil sie geglaubt hatte, Moran würde sie bald heiraten. Als Moran ihre Tränen sah, sagte er zu ihr: "Weine nicht. Wenn ich zurückkehre, verspreche ich, dass wir sofort heiraten." "Warte auf mich und bleib bei deinen Töpfen." "So wird die Zeit schneller vergehen."

Dann ging Moran auf seine Pilgerfahrt zu den fernen Küsten. Viele Jahre zogen ins Land und Moran erlebte aufregende Abenteuer. Aber die Zeit blieb nicht stehen. Und so machte er sich auf den Heimweg und zu Anara, denn er hatte endlich begriffen, dass er sie liebte und heiraten wollte.

Aber als er zurück kam, konnte er Anara nicht unter den Töpfern finden. Er besuchte ihre Familie und erfuhr, dass Anara nach vielen Jahren des Wartens schließlich das Angebot der Erzählerin, bei ihr in die Lehre zu gehen, angenommen hatte. Und das die Erzählerin mit dem letzten Wind des vergangenen Winters dahingegangen war.

Anara war die neue Erzählerin. Ärgerlich ging Moran zum Nest der Erzählerin. Als er Anara sah, sagte er ihr: "Du hast versprochen auf mich zu warten." Aber Anara sagte kein einziges Wort. Sie drehte sich nur um, holte etwas hinter einem Vorhang hervor und gab es Moran. Moran packte es aus und fand einen alten Topf, der in zwei Teile zerbrochen war.

"Was soll ich mit dem Topf?", fragte er. "Und warum hast du nicht auf mich gewartet, wie es ausgemacht war?" Und endlich sprach Anara. Sie sagte: "Den Topf habe ich für dich gemacht, mein geliebter Moran, als du fort gingst..." "Ich wollte ihn dir zur Hochzeit schenken, aber nach vielen Jahren wurde mir klar, dass du mich nicht so liebst wie ich dich liebe."

"Immer nur zu hoffen, dass es anders sei, wäre schlimmer als der Tod."

"Aber ich will dich heiraten.", schrie Moran. "Ich bin wieder da." Doch Anara zeigte auf den zerbrochenen Topf in Morans Händen und sagte: "Wie ein alter Topf, den man nicht pflegt, ist auch mein Herz entzwei gebrochen."

"Und ein gebrochenes Herz kann nicht geheilt werden." Und Anara wandte sich ab und sprach nie wieder mit Moran. Und Morans Herz, das unbeachtet blieb wie der Topf, brach entzwei, weil die Abwesenheit das Herz spröde macht.

 
   
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