Zuflucht der Dunklen Bruderschaft
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Der Dunkle Templer, Teil VII

Vetraas hatte nicht geglaubt, dass die Frevler aus mehr als zwei, drei Stämmen kamen – aber das erwies sich als Irrtum. Den Informationen der Konklave zufolge, hatten sich Mitglieder einer größeren Zahl von Stämmen geweigert, sich der Khala anzuschließen. Da die Khala stabil war, bedurfte sie nicht eines jeden Einzelnen, und es wäre auch schwierig gewesen, jeden Augenblick des Lebens in vollkommener Einheit mit anderen zu verbringen. Aber Vetraas und Adun ließen sich täglich viele Male von diesem erfüllenden Kontakt speisen und kehrten stets erfrischt und neu belebt aus dieser heiligen, ganz besonderen Versunkenheit zurück. Wie auch die anderen Templer, die Judikatoren und viele der Khalai.

Jemanden in der Khala zu finden, wäre ganz einfach. Aber wie sollte man jemanden ausfindig machen, der nie an diesen Ort kam, um sich zu nähren?

Das war ein Problem. Doch die Konklave hatte eine Liste, und ganz unauffällig bekamen die Templer all jene, die auf der Liste standen, in ihre Gewalt.

Die Beunruhigung aber wuchs mit jedem Einzelnen, den Vetraas, Adun und die anderen Templer befragten. Denn wie Raszagal waren sie ruhig und vernünftig, und ihre Argumente ergaben Sinn.

Aber welchen Weg schrieb die Treue zur Khala vor? Sollte man Protoss töten, deren Herzen keine Bedrohung barg? Sollte man solche, die nicht so tief mit anderen verschmelzen wollten, eliminieren?

Vetraas war froh, dass diese Verantwortung bei Adun lag und nicht bei ihm. Und nach einigen Tagen rief Adun sie zusammen.

"Ich bin zu einer Entscheidung gelangt", sagte er ruhig. Er sah sie der Reihe nach an. "Ich werde die Gefangenen verschonen." Aufflackernde Erleichterung durchlief die Versammelten, aber auch Besorgnis. Vetraas fasste in Worte, was sie alle dachten. "Es ist gut, dass ihr Blut nicht an unseren Händen kleben soll, Exekutor. Aber ich war dabei, als Ihr den Befehl erhieltet. Die Konklave wähnt sich in dieser Angelegenheit im Recht. Sie werden auf den Tod dieser... dieser "Dunklen Templer" bestehen."

Adun hatte auf seine Hände hinabgeblickt. Jetzt hob er seine leuchtenden Augen und sah seinen alten Freund an "Was das angeht.. habe ich eine Idee."


Während sie mit Kortanul sprachen, stand Vetraas in formeller Kleidung neben Adun.
"Es ist getan", sagte Adun dumpf, "und mein Herz ist schwer davon."
"Du bist ein Templer, der die Protoss vor einem Feind beschützt. Dein Herz sollte nicht schwer, sondern von Rechtschaffenheit leicht sein. Ich habe die aufgezeichneten Bilder gesehen, die du geschickt hast. Die junge Raszagal stellte eine echte Gefahr dar. Ihre stolzen Gedanken, mit denen sie starb, machten viele von uns wütend."

"Spart Euch eure Wut – sie ist tot und kann den Protoss nicht mehr schaden. Wir setzen die Säuberung fort, wie Ihr es verlangt habt. Wir werden Euch von jeder Hinrichtung eine Aufzeichnung zukommen lassen", sagte Vetraas. Der Eindruck, den Adun auf ihn machte gefiel ihm nicht – der Exekutor schien drauf und dran zu sein, die Fassung zu verlieren.

Kortanul wurde etwa nachgiebiger. "Ich weiß, es ist schwer", sagte er sanft. "Ich weiß, es scheint falsch zu sein. Aber es geschieht um die Khala zu bewahren – unsere Art zu leben, alles, was es bedeutet, ein Protoss zu sein. Adun, du musst auf unsere Weisheit vertrauen. Wir tun das Richtige. Haltet mich auf dem Laufenden."

Der Bildschirm wurde dunkel. Adun ließ den Kopf sinken und schloss die Augen.
"Du hättest dich auf deinem Sterbebett nicht ganz so aufrührerisch verhalten müssen, Raszagal", sagte Vetraas sarkastisch. Raszagal, in einem langen Gewand, die Arme nicht mehr von Kristallfesseln gebunden, trat geschmeidig aus der Nische, in der sie unentdeckt den ganzen Wortwechsel mit angehört hatte. "Tut mir leid", sagte sie, zog den Kopf ein und hob, während sie lächelte, die Schultern. "Aber ich konnte nicht widerstehen. Ausserdem hat es sie abgelenkt. Sie waren zu wütend, um zu bemerken, dass die Wunden, die ihr mir zugefügt habt, nicht echt waren."

"Es war trotzdem riskant", tadelte Adun sie. "Und wir können es uns nicht erlauben, Risiken einzugehen. Seid ihr bereit, du und die anderen?" Raszagal wurde sachlich. "Das sind wir", antwortete sie leise. "Und es gibt keinen unter uns, der deinen Namen nicht mit Ehre, Dankbarkeit und... nun, um die Wahrheit zu sagen... voller Unglauben ausspricht."

Vetraas teilte den Unglauben. Während der vergangenen Tage waren die Templer unauffällig über verschiedene Plätze Aiurs verteilt worden. Sie hatten Orte ausgesucht, an denen diese "Dunklen Templer" gefahrlos angesiedelt werden konnten, um dort in Frieden zu leben, bis sich die Konklave einer Denkart befleißigte, die eine Diskussion über ihre Wiedereingliederung erlauben würde. Die Templer hatten ihre Kontaktleute unter den Khalai, Kontaktleute, die man mit einem Unternehmen dieser Größenordnung betrauen konnte. Nicht einmal Adun würde wissen, wo sich alle Dunklen Templer befanden, wenn diese Sache vorbei war. Niemand würde das ganze Bild kennen.

Auf diese Weise, so hoffte man, würde auch die Konklave nicht dahinter kommen können.

 
   
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