Zuflucht der Dunklen Bruderschaft
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Der Dunkle Templer, Teil I

Vetraas stand mit den anderen Templern zusammen, während ihr gefallener Bruder, ihr Anführer, ihr Freund seine letzte Reise antrat. Vetraas war kein junger Protoss, und dies war nicht der erste Freund, von dem er Abschied nehmen musste. Aber leichter wurde es nie.

Zoranis war beliebt gewesen bei seinem Volk. Tausende waren zu dieser ehrwürdigen Feier gekommen, sie säumten die Strasse des Gedenkens auf fast ganzer Länge. Die Strasse des Gedenkens führte, sich über mehrere Kilometer windend, von der Provinz-Hauptstadt Antioch nach Westen und endete bei den Ruinen eines alten Tempels der Xel'Naga. Über zerbrochene Stufen erreichte man eine flache Ebene mit einem Becken, in dem sich das Regenwasser sammeln konnte. Hier wurden die verehrten Toten rituell gebadet, für ihre Bestattung angekleidet und brachten dann die Dauer eines Tages unter der aufmerksamen Fürsorge ihrer Liebsten zu, damit Sonne, Mond und Sterne sie bescheinen konnten; danach wurden sie in der Erde zur ewigen Ruhe gebettet.

Während das Ritual als solches sehr alt war und schon während der Ära des Zwists von jedem Stamm praktiziert worden war, gab es die Strasse erst, seit die Protoss die Khala kannten und angenommen hatten. Die Strasse des Gedenkens war ein greifbares Symbol für den Pfad des Aufstiegs. So wie alle Protoss in der Khala vereint waren, wurde nun allen Veteranen und namhaften Protoss, ganz gleich, welcher Kaste, die Ehre einer Reise auf der Strasse des Gedenkens zuteil.

Vetraas war Zeuge gewesen, wie Kunsthandwerker, Wissenschaftler, Templer und Angehörige der Konklave auf einer Art schwebendem Podium liegend die Straße entlang getragen wurden, ihre Körper von einem Stasisfeld mit einem Hologramm umhüllt.
Doch dies war das erste Mal gewesen, da er den Leichnam eines hohen Templers begleitete, und er hoffte, dass es der Letzte war.

Zoranis war ehrenhaft im Kampf gefallen. Er gehörte nicht zu denen, die sich zurücklehnten und andere die Gefahren auf sich nehmen ließen, während er nur Entscheidungen traf. Dieser Wesenszug hatte ihn das Leben gekostet, aber die Schlacht wurde damit gewonnen... ebenso dank seiner Entscheidung, seinen Stellvertreter an seiner Seite kämpfen zu lassen.

Der junge Protoss Adun war auf dem besten Wege zur lebenden Legende zu werden. Er hatte seit über acht Jahren an Zoranis' Seite gekämpft. Nur wenige hatten im Kampf je einen eleganteren Krieger oder einen besseren Strategen gesehen. Einige hatten angedeutet, Adun sei im Laufe der vergangenen fünfzig Jahre die eigentlich treibende Kraft hinter den meisten von Zoranis' Entscheidungen gewesen. Vetraas hoffte das sogar. Denn sollte es wahr sein, dann würden Zoranis' herausragende Führungsqualitäten nicht mit ihm gestorben sein.

Er bewegte sich gemessenen Schrittes, seine schwere, formelle Kleidung streifte über den Boden. Beiderseits der weiß gepflasterten Strasse reihten sich die Trauernden. Sie standen niedergeschlagen da, zitterten, und ihre Haut war gesprenkelt... das unverkennbare Merkmal ihrer Trauer.

Zoranis war nicht nur beliebt gewesen, man hatte ihn geliebt.

 
   
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